HEILING - WIRTSCHAFTSMORPHOLOGIE

METHODIK | MORPHOLOGIE

Um das Gesamte zu erkennen, muss man die Wirkung seiner Teile verstehen

Die Wirtschaftsmorphologie betrachtet Unternehmen als Kulturen und Wirkungseinheiten, die nach denselben Gesetzen funktionieren wie Einzelpersonen. Weil Menschen – und damit auch Mitarbeitern und Kunden – selbst oft nicht bewusst ist, warum sie bestimmten ungeschriebenen Unternehmensgesetzen folgen und einer Firmenmarke vertrauen oder nicht, brauchen Unternehmen bei der Erforschung ihrer wirklichen Motive auf der Ebene des Bewusstseins, wo die kausale Logik herrscht, gar nicht erst zu suchen. Die Zahlen herkömmlicher Mitarbeiterbefragungen, Kundenanalysen und Bilanzen lassen sich beliebig drehen und sind deshalb auch kein geeignetes Mittel, die wahren Motive und unbewussten Erlebens- und Verhaltensmuster aufzudecken.

Seelisches Erleben und menschliche Unternehmungen folgen stets psycho-logischen Gesetzen. Seelisches verschafft sich kontinuierlich Ausdruck, indem es in einem stetigen Fluss Gestalten bildet und wieder verwandelt. Die spezifischen Gestaltungsprinzipien und Handlungsmuster, denen Menschen und Unternehmen bei ihren Handlungen unbewusst folgen, lassen sich im Kleinen wie im Großen ablesen, wissenschaftlich analysieren und durch bewusstes Gegensteuern gestalten.

Wenn in Unternehmen alles rund läuft, Mitarbeiter geschlossen hinter der Firmenleitung stehen oder aber in Organisationen unterschwellig zerstörerische Kräfte wirken – sind das mehr als nur Gefühle. Geschlossenheit, die Tendenz zum glatten Verlauf oder das restlose Aufgehen in etwas Neuem – das alles sind Wirkungsprinzipien seelischen Erlebens , die das gelebte Bild in Unternehmen ausmachen. Dabei gilt es, bei der wirtschaftsmorphologischen Organisations- und Entwicklungsanalyse einen Perspektivenwechsel zu meistern: Nicht Individuen, sondern Gestalten handeln.

Um das gelebte Bild in Unternehmen sichtbar zu machen und zu verdeutlichen, greift die Wirtschaftsmorphologie zu Analogien aus der Märchenwelt oder arbeitet mit Kunstwerken. Märchen sind für die Psychologische Morphologie die ersten und ältesten Kunstwerke menschlicher Kulturen und rücken auf einen Blick die wesentlichen Wirkungstendenzen menschlicher Unternehmungen in typische Bilder. Sie zeigen die Dramatik paradoxer seelischer Wendungen auf: Zum Beispiel die Liebe der allzu guten Mutter, die sich ein Kind wünscht. Als das Kind aber heran wächst und in Konkurrenz zur Mutter zu treten scheint, reagiert diese mit Eifersucht und zeigt Tendenzen, das Kind zu zerstören: In vielen Märchen werden Kinder eingesperrt, ausgesetzt, ihnen wird selbst von den eigenen Eltern nicht geglaubt, es werden ihnen schier unlösbare Aufgaben gestellt. Märchen stellen auf diese Art seelische Grundmuster, ihre Kehrseiten und mögliche Lösungswege dar. Übertragen auf die Wirtschaftswelt: Wer kennt nicht die Konflikte, die erfolgreiche Tochterfirmen öfter einmal mit ihren Mutterkonzernen auszutragen haben.